Ist eine Brustverkleinerung mit 50 oder 60 Jahren noch möglich?

Es ist gar nicht so selten, dass Frauen über 50 über eine Brustverkleinerung nachdenken. Warum das so ist und wann eine Operation sinnvoll sein kann, erklärt dieser Artikel.

Inhalt:

Brustverkleinerung mit 50 oder 60 Jahren: Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Wechseljahre verändern sich Form und Größe der Brust oftmals und erschlafft. Manchmal wirkt die Brust nach den Wechseljahren auch größer.
  • Eine Brustverkleinerung ist auch mit 50, 60 oder sogar 70 Jahren noch möglich – sofern die Frau gesund und fit ist.
  • Wie hoch die Risiken sind, hängt weniger vom Alter, sondern mehr vom Gesundheitszustand ab. Deshalb ist es wichtig, dass mögliche Grunderkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck vorher behandelt werden.

Wie entsteht ein großer Busen nach den Wechseljahren?

Viele Frauen kommen mit Anfang oder Mitte 50 in die Wechseljahre. Jetzt verändert sich auch die Brust: Drüsengewebe wird teilweise zu Fettgewebe, was zu einem „Hängebusen“ führen kann. Eine mögliche Gewichtszunahme kann den Effekt noch verstärken. War eine Frau bereits zuvor mit ihrer Brust unzufrieden, kann sich dieses Gefühl in den Wechseljahren also verstärken. Vielleicht hat die Betroffene auch die ein oder andere Schwangerschaft hinter sich, die die Brust bereits vor vielen Jahren in Mitleidenschaft gezogen hat.

Dazu kommen die körperlichen Unannehmlichkeiten, die eine schwere Brust ganz unabhängig vom Alter mit sich bringt. Rückenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit können 50-jährige Frauen besonders negativ auffallen, wenn sie sowieso schon mit typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder Verstimmungen zu kämpfen haben.

Auch Veränderungen der Brustwarzen sind in den Wechseljahren immer wieder zu beobachten. Manchmal schmerzen sie, manchmal entstehen durch eine Verkürzung der Milchgänge Schlupf- oder Hohlwarzen.

All das kann dazu führen, dass sich Frauen in der Lebensmitte oder im fortgeschrittenen Alter für eine Operation entscheiden. Vielleicht ist die Betroffene schon lange unzufrieden mit ihrer Brust, vielleicht möchte sie auch grundsätzlich etwas in ihrem Leben verändern und mit ihrer übergroßen Brust beginnen.

Wann ist eine Brustverkleinerung mit 50 oder 60 Jahren nicht möglich?

Grundsätzlich ist eine Brustverkleinerung auch nach den Wechseljahren noch möglich – es gibt tatsächlich keine Obergrenze, was das Alter betrifft. Wichtig ist allerdings, dass Sie körperlich fit sind und die Operation gut verkraften.

Folgende Kontraindikationen sprechen gegen die OP:

  • Infektionen oder Entzündungen der Brust
  • Nicht gut eingestellter Diabetes
  • Unbehandelte Herzerkrankungen
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Ununterbrochene Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinträchtigen
  • Schwere psychische Erkrankungen
  • Allergien auf Narkosemittel

Es ist notwendig, vor dem Eingriff eine Mammographie durchführen zu lassen, um die Gesundheit der Brust sicherzustellen.

Ist eine Brustverkleinerung mit 50 oder 60 Jahren riskanter?

Viele Frauen befürchten, mit zunehmendem Alter zur Risikogruppe zu gehören. Tatsächlich ist es so, dass Frauen in der Lebensmitte und darüber hinaus häufiger an Bluthochdruck und Diabetes leiden und dadurch öfter als Risikopatientinnen gelten. Ist die Grunderkrankung allerdings gut eingestellt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.

Generell spielt der Gesundheitszustand eine größere Rolle als das Alter. Eine sportlich aktive und gesunde 60-Jährige hat ein geringeres Risiko als eine übergewichtige 20-jährige Raucherin. Insgesamt ist die Tendenz zu beobachten, dass die Menschen heutzutage immer länger gesund bleiben. Ihr chronologisches Alter (das sich errechnen lässt) und das biologische Alter (der körperliche Zustand) klaffen also immer häufiger auseinander.

Liegen diverse Risikofaktoren vor, ist zu überlegen: Überwiegt die gewonnene Lebensqualität nach einer Brustverkleinerung das Risiko einer Komplikation? Diese Abschätzung ist sehr individuell. Gerne beraten wir Sie persönlich, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Folgen einer Brustverkleinerung

Wichtig ist auch die Frage, ob eine realistische Erwartungshaltung besteht und die Betroffene gut einschätzen kann, was die OP bewirken kann und was nicht.

„Realistisch“ wäre in diesem Fall:

  • Kopf-, Nacken-, Rücken- oder Rippenschmerzen durch eine große Brust nehmen ab.
  • Die Körperhaltung verbessert sich.
  • Sport und Alltagstätigkeiten fallen leichter.
  • Das Gesamtbild wirkt durch eine Verkleinerung und Neuformung der Brust harmonischer.

All dies sind häufige Folgen einer Brustverkleinerung, die allerdings nicht garantiert werden können.

Zu den unrealistischen Erwartungen gehören ein völlig neues Körpergefühl oder eine Brust, die so aussieht wie damals mit 20 Jahren. Ungünstig ist auch, wenn ein anderer – etwa der Partner – zu dem Eingriff drängt. Schließlich soll es darum gehen, dass die Betroffene gerne in den Spiegel schaut und nicht unter dem Gewicht ihrer Brüste leidet. Das gilt für Frauen jeden Alters.

Übrigens: 3-D-Simulationen zeigen, wie Ihre Brust nach dem operativen Eingriff aussehen könnte. So fällt es leichter, sich vorab ein Bild zu machen.

Schwellungen, Rötungen und Schmerzen nach der OP sind normal und verschwinden in den meisten Fällen von selbst. Mehr über die OP-Techniken und die Heilungsphase nach der Brustverkleinerung erfahren Sie hier.

Was sind typische Risiken einer Brustverkleinerung?

Um Vor- und Nachteile einer Brustverkleinerung abzuwägen, sollte man die Risiken kennen. Natürlich klärt Sie Ihr behandelnder Arzt darüber ausführlich in einem Beratungsgespräch auf. An dieser Stelle möchten wir Ihnen vorab einen ersten Eindruck vermitteln.

Risiken einer Brustverkleinerung:

  • Ein Empfindungsverlust in der Brust oder in den Brustwarzen kann vorübergehend, selten aber auch von dauerhafter Natur sein.
  • Ein Empfindungsverlust in der Brust oder in den Brustwarzen kann vorübergehend, selten aber auch von dauerhafter Natur sein.
  • Asymmetrie oder überschießende Narbenbildung können die Ästhetik beeinträchtigen.
  • Die Anästhesie kann Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Blutgerinnsel können durch fehlende Bewegung nach dem Eingriff entstehen.
  • Nachblutungen sind in der Regel gut kontrollierbar, können in Ausnahmefällen aber eine weitere OP notwendig machen.
  • Infektionen sind selten.
  • Wundheilungsstörungen können zu einer längeren Genesungszeit führen.

Gut zu wissen: Schwere Komplikationen treten bei erfahrenen Fachärzten für plastische und ästhetische Chirurgie sehr selten auf. Eine Brustverkleinerung ist ein Standardeingriff an der Körperoberfläche und die Risiken gelten als gering. Die Angst, von einer Vollnarkose nicht mehr aufzuwachsen, ist auch im fortgeschrittenen Alter in der Regel unbegründet.

Mögliche Ergebnisse

Viele betroffene Frauen freuen sich nach der Brust-OP über ein besseres Körpergefühl, mehr Leichtigkeit und ein weiblicheres Aussehen. Eine Brustverkleinerung mit sogenanntem inneren BH sorgt für mehr Festigkeit und langanhaltende Ergebnisse. Wird sehr viel Gewebe entfernt, kann es sinnvoll sein, eine Brustverkleinerung mit einer Straffung der Brust zu kombinieren. In den meisten Fällen werden die Brustwarzen dabei versetzt.

Egal ob Sie eine Brustverkleinerung wegen Rückenschmerzen oder aus ästhetischen Gründen anstreben: Prof. Dr. med. Kovacs hat viel Erfahrung in diesem Bereich und ist gerne für Sie da!

Häufig gestellte Fragen zur Brustverkleinerung ab 50

Ab welcher Größe ist eine Brustverkleinerung sinnvoll?

Bei einer Frau, die Körbchengröße D oder DD trägt, kann man von einer Fehlentwicklung der Brust sprechen. Generell gilt hier aber weniger die objektive Größe, sondern das subjektive Empfinden der Frau. Wenn sie dauerhaft mit Beschwerden zu kämpfen hat, kann es sich lohnen, eine Brustverkleinerung in Betracht zu ziehen.

Wird die Brust nach den Wechseljahren wieder kleiner?

In der Regel verändert sich die weibliche Brust während hormoneller Umstellungen, also in der Pubertät, der Schwangerschaft und eben auch in der Menopause. Im Anschluss ist keine grundlegende Veränderung mehr zu erwarten. Der natürliche Alterungsprozess geht allerdings weiter, was zu einer weiteren Erschlaffung der Brust führen kann.

Wie verändert sich die Brust ab 50?

In den Wechseljahren kommt es zu hormonellen Veränderungen, was sich auch an der Brust bemerkbar machen kann. Die Drüsen werden reduziert und Fettgewebe sowie Bindegewebe nehmen zu, was die Brust weicher und weniger straff macht. Zudem kann die Brust an Volumen verlieren, als „Hängebusen“ aber auch größer wirken.

Auf welche Größe kann man eine Brust verkleinern?

Die Größe, auf die eine Brust verkleinert werden kann, hängt von individuellen Faktoren wie Körperproportionen, Hautelastizität und medizinischen Voraussetzungen ab. Meist wird auf eine Größe zwischen B und C reduziert, um ein ästhetisches Ergebnis und körperliches Wohlbefinden zu gewährleisten. Wichtig ist, dass Brust und Hüften harmonieren.

Kann eine 60-Jährige eine Brustverkleinerung bekommen?

Ja, auch eine 60-Jährige kann sich die Brust verkleinern lassen, sofern sie grundsätzlich gesund ist. Eine ausführliche ärztliche Untersuchung ist entscheidend, um Risiken zu bewerten. Die Operation kann selbst in diesem Alter körperliche Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern. Eine Altersgrenze gibt es nach oben nicht.

Wann wird eine Brustverkleinerung von der Kasse bezahlt?

Die Kosten einer Brustverkleinerung werden nur selten von der Krankenkasse übernommen. Dafür muss sie medizinisch notwendig sein. Voraussetzungen sind starke Beschwerden wie Rückenschmerzen, Hautentzündungen oder Haltungsschäden sowie der Nachweis erfolgloser konservativer Therapien. Ein Gutachten ist erforderlich, dass die Notwendigkeit des chirurgischen Eingriffs begründet.