Die wissenschaftlichen Aktivitäten der letzten Jahre an der TU München konzentrierten sich auf die Untersuchungen innovativer Technologien zur dreidimensionalen Erfassung, Digitalisierung und Visualisierung der menschlichen Körperoberfläche und der Weichteilgewebe mit dem Ziel, die Methoden der Computer assistierten Chirurgie (Computer Assisted Surgery - CAS) dem Fach der Ästhetischen, Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie zugänglich zu machen. Um die klinische Aussagekraft und zukunftsträchtige Anwendbarkeit der 3-D Technologien zu überprüfen, wurde im Jahr 2006, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Laszlo Kovacs, ein eigenes Forschungslabor gegründet: „Computer Aided Plastic Surgery“ CAPS .
Die Forschungsgruppe CAPS hat es sich als Ziel gesetzt, neue Erkenntnisse aus der interdisziplinären Zusammenarbeit im Bereich der Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Physik, Informatik, Biomechanik, Computertechnologie und anderer medizinischer Fachgebiete zur Lösung komplexer, fachübergreifender medizinischer Fragestellungen zu implementieren. In der Industrie bereits etablierte Simulationstechniken aus dem Bereich Computer Aided Engineering (CAE) sollen auf medizinische Fragestellungen übertragen und neue klinische Anwendungen erarbeitet werden. Als Fernziel möchten wir eine Qualitätssicherung in der Plastischen Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie im Sinne einer Evidenz-basierten Plastischen Chirurgie etablieren und transparentere Beurteilungskriterien konkurrierender Operationsmethoden entwickeln.
Für diesen interdisziplinären Forschungsansatz wurde die Forschungsgruppe CAPS (Computer Aided Plastic Surgery) als „Ausgewählter Ort 2010“ im Rahmen des Wettbewerbes „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Die Forschungsgruppe erhielt diese Auszeichnung in der Kategorie Wissenschaft und Technik mit dem Projekt „Vom Automobil zum Patienten: Technologie und Medizin finden zusammen”.